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Vor 90 Jahren, am 31. Mai 1934,  wurde die Barmer Theologische Erklärung verabschiedet
Ein klares Bekenntnis, welches bis heute nachwirkt.

 

 

Der damalige westfälische Präses Karl Koch hatte 139 Synodale aus nahezu allen deutschen Landeskirchen zu der Zusammenkunft eingeladen. In Abgrenzung zur Organisation der „Deutschen Christen“, die der herrschenden NSDAP nahestand, formulierte die Synode die Unvereinbarkeit zentraler Aussagen der NS-Ideologie mit dem Bekenntnis des christlichen Glaubens.

In sechs zentralen Thesen postulierte die „Erklärung zur gegenwärtigen Lage in der Deutschen Evangelischen Kirche“, wie die ursprüngliche Bezeichnung des Textes lautete, allein das Evangelium von Jesus Christus als „unantastbare Grundlage“ der Kirche. Nur dadurch würden „die Vollmachten, deren die Kirche für ihre Sendung bedarf, bestimmt und begrenzt.“

Die Erklärung bekräftigte die Trennung von Kirche und Staat. Die Kirche könne sich nicht über ihren eigentlichen Auftrag hinaus „staatliche Art, staatliche Aufgaben und staatliche Würde aneignen und damit selbst zu einem Organ des Staates werden“. In diesem Sinne grenzte sich die Bekenntnissynode explizit von den „Irrtümern der Deutschen Christen und der gegenwärtigen Reichsregierung“ ab, die nach Überzeugung der Synode die Einheit der Deutschen Evangelischen Kirche ‚verwüsten‘ und ‚sprengen‘ würden.

Die Synodalen erteilten unter anderem deren rassistischen Zuschreibungen eines von Gott gegebenen ‚Volksnomos‘, eine klare Absage, der vermeintlich die Trennung unterschiedlicher Völker vorgebe. So heißt es in der ersten These der Erklärung: „Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben dem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen.“

Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft floss die Barmer Theologische Erklärung in alle Kirchenverfassungen der neugegründeten Landeskirchen ein. So wirkt ihr klares Bekenntnis auch 90 Jahre nach ihrer Verabschiedung auf der Bekenntnissynode in Barmen nach.

(aus Medieninfo der Westfälischen Landeskirche)

 

Barmer Theologische Erklärung 1934 deutsch

 

DECLARACIÓN DE BARMEN (1934) español

 

 

 

 

Wissen Sie, wer die Jahreslosung bestimmt und woher sie kommt?

Ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts kam ein evangelischer Landpfarrer aus Kurhessen auf die Idee, mit einer täglichen Auswahl von kurzen Bibellesungen seine Konfirmanden zu motivieren, mehr in der Heiligen Schrift zu lesen. Für jeden Tag fand er eine Bibelstelle und der Kalender füllte sich bald. Dieser tägliche Bibelleseplan fand bald viel Anklang, große deutsche christliche Verbände schlossen sich an und verlegten ihn in großer Stückzahl.

1934 kam man dann auf die Idee, aus den vorhandenen Lesungen einen besonderen Spruch für jedes Jahr herauszugeben. Die erste offizielle Jahreslosung hieß: „Des Herrn Wort aber bleibet in Ewigkeit.“ 1. Petr 1,25

Im gleichen Jahr erschienen auch die Monatssprüche, ebenfalls aus dem Bibelleseplan ausgesucht für jeden Monat. Ein Jugenddiakon aus Kassel hatte die Idee. Er druckte die Monatssprüche auf gelbes Papier und hing sie als Plakate auf. Man wollte der Nazipropaganda, die überall präsent war, ein biblisches Wort entgegensetzen. Diese Idee verbreitete sich in Deutschland schnell, 500.000 Exemplare wurden jedes Jahr gedruckt. Der NDAP gefiel das nicht, der Druck der Plakate wurde schließlich staatlich verboten.

Nach dem Krieg ergriff man erneut die Initiative einer Jahreslosung. Neue Träger kamen hinzu, Freikirchen, Missionswerke, das katholische Bibelwerk und sogar die Kirche in der DDR beteiligte sich. Die Arbeitsgemeinschaft für Bibellese wurde 1970 ökumenisch. Heute gehören ihr 24 christliche Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an.

Die Regeln zur Auswahl der Sprüche sind festgelegt und kompliziert. Die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation spielt dabei keine Rolle, weil die Auswahl stets drei Jahre im Voraus stattfindet. Für das Jahr 2024 wurde ein Spruch aus dem1. Brief an die Korinther ausgesucht, in der Übersetzung der katholischen Einheitsübersetzung.

Die Jahreslosung spielt in der Kirche in Deutschland eine große Rolle. Egal, ob in christlichen Krankenhäusern oder Heimen der Diakonie, im Bischofsbüro oder Schaukästen von Dorfkirchen – fast überall findet man das Plakat mit der Jahreslosung des aktuellen Jahres.

Eine Freundin von mir ist künstlerisch begabt und malt jedes Jahr ein Bild zur aktuellen Jahreslosung, davon lässt sie Karten drucken und verschickt sie an Freunde. Auch ich bekomme sie hier in Mexiko, hänge sie in meinem Pfarrbüro auf und freue mich.
Pastorin Stefanie Hoppe

 

Jahreslosung für das Jahr 2024: "Alles was ihr tut, geschehe in Liebe", 1. Korinther 16,14

 

 

 

Ostern für Kinder 

Die Ostergeschichte im Buch zum selber gestalten. Die Bastelidee für Kinder findet ihr hier:  Osterbuch